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Verkehrsregulierung in Japan

Herausforderungen, Erfahrungen und Lösungsstrategien im Verkehrsmanagement

28.09.2023

Die digitale Transformation im Mobilitätssektor erfordert eine breite Zusammenarbeit und den Austausch zwischen verschiedenen Expertisen und Institutionen.

Im Juni 2023 versammelten sich unter dem Motto "Innovation Advances Towards the Future of Traffic Management"  auf Einladung von Austriatech und TRB - Transportation Research Board über 300 internationale Verkehrsmanagement-Expert:innen, Verkehrsingenieurinnen und Forscherinnen aus der ganzen Welt in Wien zum 4. Internationalen Symposium über Autobahn- und Mautstraßenbetrieb (ISFO).

Die Gelegenheit, sich über innovative und nachhaltige Mobilitätsangebote auszutauschen, die den Bedürfnissen einer sich ständig verändernden Gesellschaft entsprechen.

Martin Dirnwöber (AustriaTech), Yasuyuki Matsumoto (East Nippon Expressway Co Ltd.), Damaris Gruber (AustriaTech), Nuburo Kondo (Nippon Koei Co., Ltd.) und Patricia Pumpler (AustriaTech) im Austausch bei der ISFO2023

Verkehrsexperten wie Noburo Kondo (Nippon Koei Co.) und Yasuyuki Matsumoto (East Nippon Expressway Co Ltd.) gaben dabei detailreiche Einblicke in das japanische Verkehrsmanagement, die wir hier zusammengefasst haben:

Um die Herausforderungen des Bevölkerungsrückgangs und der Alterung, der Umweltprobleme und des Energieverbrauchs zu bewältigen, wird in Japan auch auf innovative Verkehrstechnologien gesetzt. Das Land hat das Potenzial von automatisiertem Fahren und Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) erkannt. Zum Beispiel sollen die Möglichkeiten des automatisierter Mobilität so eingesetzt werden, dass ältere Verkehrsteilnehmer:innen durch die Technologien unterstützt und geschützt werden.

Kooperative Ansätze

Japan sieht Partnerschaften und die Zusammenarbeit mit anderen Ländern als entscheidend um eigene Strategien und Ansätze, wie beispielsweise im Bereich Automatisierung weiter zu verbessern und diesen, einschließlich Österreich, im Gegenzug, wertvolle Erkenntnisse aus den eigenen Erfahrungen im Verkehrsmanagement zu bieten.

Um die Belastung der urbanen Verkehrsinfrastruktur zu minimieren und die Verkehrssteuerung effizienter zu gestalten, arbeiten in Japan diverse Behörden wie Autobahn- und Stadtverwaltungen sowie die Verkehrspolizei in einer gemeinsamen Einrichtung eng zusammen. Hier werden alle relevanten Informationen und Ressourcen gebündelt. Durch diese direkte Koordinierung von Maßnahmen und den raschen Austausch von Informationen sollen Verkehrsstaus vermieden und ein reibungsloser Verkehrsfluss gewährleistet werden. Ähnliche Kooperationsmodelle sind auch in Österreich noch ausbaufähig. Erste Erfolge hierzulande wurden bereits mit dem multimodalen Echtzeitverkehrsdaten-Projekt EVIS erzielt.

Eine weitere Herausforderung des japanischen Verkehrsmanagements besteht darin, die Gesetzgebung an die rasch fortschreitenden Technologien, wie beispielsweise Automatisierung anzupassen. Hier ist die Technologie nahezu einsatzbereit, der rechtliche Rahmen muss aber an beispielsweise in den Bereichen Datenaustausch und Sicherheit angepasst werden,
In anderen Bereichen, wie beispielsweise beim automatisierten Mautgebühreneinzug - Electronic Toll Collection (ETC) wird der gesetzliche Rahmen aktuell schnell weiterentwickelt. Personalmangel liess in Japan viele Mautstellen unbesetzt. Zahlreiche Straßennutzende in Japan zahlen, trotz Verpflichtung, keine Mautgebühren. Das ETC-System ermöglicht es Fahrzeugen, die Autobahnen und Schnellstraßen nutzen, automatisch Mautgebühren zu entrichten, ohne an herkömmlichen Mautstellen anhalten zu müssen. Die Weiterentwicklung des gesetzlichen Rahmen soll jetzt ermöglichen Fahrende oder auch Fahrzeughaltende zur Verantwortung ziehen zu können. Eine Datenbank mit Fahrzeugbesitzer:innendaten erleichtert dabei die Durchsetzung dieser Vorschrift.

Wir bedanken uns für den interessanten Austausch.

Mehr Infos darüber wie wir Mobilitätstransformation partnerschaftlich gestalten gibt es in unserem aktuellen Jahresbericht.