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Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität

10.11.2021

Am 8. September 2021 fand im Zuge der REAL CORP 2021 ein Workshop zum Thema „Klimaneutrale Städte“ statt. Der Fokus lag dabei auf dem Austausch von Ansätzen aus städtischer Planungspraxis, um Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.

Das Innovationspotenzial im städtischen Bereich ist groß und vielfältig. Wie diese Innovationen auf die Klimaziele einzahlen können, stand bei dem Workshop im Vordergrund. Der Austausch von nationalen und internationalen Best Practice Beispielen sollte inspirieren und den interdisziplinären Austausch ankurbeln.

In der ersten Session trafen die internationalen Vorreiterstädte Leuven und Malmö mit den österreichischen Vertreterinnen Graz und Wien zusammen. Thematisiert wurde dabei, mit welchen Steuerungsmechanismen und Arten der Einbindung von Akteur:innen es Stadtverwaltungen schaffen können, alle Sektoren einer Stadt möglichst schnell zu dekarbonisieren und damit gleichzeitig inklusiver und attraktiver zu werden.

Leuven 2030: Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit

Katrien Rycken, Direktorin des innovativen Prozesses „Leuven 2030“ stellte die gesetzten Maßnahmen von Leuven vor mit denen es der belgischen Stadt gelungen ist einen ambitionierten und inklusiven Prozess auf die Beine zu stellen, um Nachhaltigkeit im gemeinsamen Handeln von Verwaltung, Universität, Unternehmen und Zivilgesellschaft voranzutreiben. Aufbauend auf das Vertrauen durch Koordination und Verteilung von Verantwortung in der lokalen Gemeinschaft, strebt „Leuven 2030“ danach, „nicht nur das zu tun, was möglich, sondern das, was notwendig ist,“ wie Rycken betont.

KING: Klimainnovationsstadt Graz startet mit Test-Stadtteil

Im Projekt „KING – Klimainnovationsstadt Graz“, präsentiert von Doris Wiederwald, Grazer Energieagentur, , wird der lokale Klimaschutzplan und dessen Maßnahmen auf den Stadtteil Reininghaus übertragen und umgesetzt. Anhand des Testgebiets kann die Stadt Graz sehen, wie die Stadtverwaltung und kommunalen Betriebe Graz („Haus Graz“) bestmöglich klimaneutral werden können und wie diese Erfahrungen auf alle weiteren Viertel der Stadt umgelegt werden können.

Malmö: Lernprozess vorantreiben

Das schwedische Malmö wurde von Jonas Kamleh, städtischer Klimastratege, vertreten. Mit seinem 50-köpfigen Team arbeitet er seit vielen Jahren am Aufbau von Strategien, Partnerschaften, Förderungen und Maßnahmen, um urbane Klimaneutralität zu verwirklichen. Mit dieser Erfahrung und den vorhandenen Kapazitäten setzt Malmö auf agile Strategien, deren Erreichungspfad laufend überprüft wird, um das Tempo der praktischen Lernprozesse zu beschleunigen. Auch im Bereich der Datenerhebung und -verarbeitung ist die Stadtverwaltung am neuesten Stand und schafft es somit ihren Weg zur Klimaneutralität bis 2030 zu verfolgen.

Fit4WienerMission: Bürger:innenbeteiligung groß geschrieben

Eva Pangerl, Projektplanerin der Abteilung Stadtentwicklung der Stadt Wien, hat das Innovationsprojekt „Fit4WienerMission“ vorgestellt. Aufbauend auf die Smart City Rahmenstrategie vertraut Wien im Projekt auf Umsetzungserfahrungen aus Stadtteilebene (u.a. durch Ansätze wie das „Supergrätzel“) sowie auf Expertise aus der Wissenschaft, in Form des Klimarats, und der Bevölkerung, etwa über Bürger:innenbudgets.

Möglichkeiten urbaner Transformationsprozesse

Im zweiten Workshop setzten sich Projektvertreter:innen mit der Frage auseinander, wie ein Wandel hin zur komaneutralen Stadt mit Methoden der Forschung unterstützt werden kann. Barbara Laa, TU Wien, untersuchte im Projekt „Mobilitätswende in den Köpfen“ wie Initiativen aus der Zivilgesellschaft das Thema von der Nische in den gesellschaftlichen Mainstream bringen können und welche Barrieren sie auf diesem Weg überwinden müssen. Jennifer Fauster hat sich den Grazer Smart City Diskurs im Detail angesehen und dabei die Bedeutung der Nutzungsmischung, qualitativer Dichte und der Beachtung von Systemgrenzen unterstrichen. In der Studie „Together we are stronger“ analysierte Florian Reinwald die Herausforderungen der Wiener Metropolregion im Entwicklungsprozess einer gemeinsamen Strategie zur Klimawandelanpassung. Essenziell wurde dabei die Koordination durch einen Dachverband gesehen, der Gemeinden, Planungsträger:innen und Vertreter:innen der Sektoren an einen Tisch bringt. Den Abschluss machte Michael Giesch, Universität Graz, der die Erfahrungen des Grazer Projekts „Pop-up Piazza“ vorstellte. Mit Ansätzen des „taktischen Urbanismus“ wurden einfache, günstige und experimentelle Prototypen entwickelt, um temporär Straßenflächen als Begegnungszonen zu nutzen.

In den gemeinsamen Diskussionen mit den Teilnehmer:innen hat sich die Relevanz der schnellen Testzyklen und die Verbesserung von Maßnahmen herausgestellt. Ebenso sind innovative Methoden zur Involvierung möglichst vielfältiger Akteur:innen wichtig, um mutige Strategien in die Praxis bringen zu können.

© BOKU/Christoph Gruber
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