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Internationale Entwicklungen im Rahmen von Shared Mobility

21.07.2023

Für das Mobilitätsangebot der Zukunft müssen Nachhaltigkeit und Nutzer:innenbedürfnisse noch stärker zusammengedacht werden. Im österreichischen „Aktionsplan Digitale Transformation in der Mobilität“ wurden dafür Schwerpunkte erarbeitet.
Ein Blick über die Grenzen zeigt, welche Maßnahmen in anderen Ländern für ein nachhaltiges, attraktives digitales Mobilitätsangebot bereits umgesetzt wurden.

Frankreich – Teilen leichtgemacht

Frankreich zeigt beispielsweise im „Plan national covoiturage du quotidien" (Nationaler Plan für Fahrgemeinschaften im Alltag), wie Ride-Sharing – also das Teilen von Fahrten – insgesamt attraktiver gestaltet werden kann. Die Maßnahmen reichen dabei von finanziellen Förderungen über Kommunikationskampagnen, bis hin zur Verbesserung des digitalen Angebots. Mitfahr-Apps wirken hier als zentraler Stellhebel. Darüber hinaus hat Frankreich erwirkt, dass seit dem 3. August 2022 GPS-Anwendungen wie Waze, Google Maps oder Mappy die Höhe der bei der Fahrt ausgestoßenen Treibhausgasemissionen anzeigen müssen.

Teilziel des Programms ist es, die Informationsbereitstellung für die Verbraucher:innen übersichtlicher zu gestalten. Beispielsweise werden auf einer Webseite Informationen über das Thema Mitfahren aufbereitet und in einen Routenplaner integriert. Unternehmen werden darüber hinaus durch staatliche Förderungen motiviert, Arbeitswege für das Mitfahren attraktiver zu machen. In Kombination mit integrierten Services wurde eine nationale Beobachtungsstelle für tägliches Mitfahren ("l'Observatoire national du covoiturage au quotidien") etabliert. Die Beobachtungsstelle stellt offene Daten gesammelte für Sharingdienste bereit, um den Service für Endnutzer:innen zu verbessern und evaluiert die Wirkung der im „Plan national covoiturage du quotidien“ getroffenen Maßnahmen auf das Ride-Sharing-Angebot.

Schweiz – Sharing auf allen Ebenen

In der Schweiz wurde mit der "Shared Mobility Agenda 2030" (SMA2030) ein Dokument vorgelegt, das sich als Orientierungshilfe an Stakeholder:innen richtet und Stellenwert wie Potenzial der geteilten Mobilität gezielt heben soll.

Die Mobilitätsakademie TCS hat hiermit einen weitreichenden Übersichtsrahmen rund um das Thema Shared Mobility geschaffen, in welchem drei Geschäftsfelder genauer betrachtet werden:

  • „Sharing von Fahrzeugen“
  • „Sharing von Fahrten“
  • „Sharing von Infrastruktur“

Auch die Wichtigkeit digitaler Integration und ihre Herausforderungen in der Umsetzung werden in diesem Kontext betont und durch Forschungsaktivitäten und Pilotierungen unterstützt. Die Empfehlungen der SMA2030 konzentrieren sich u.a. auf bewusstseinsbildende, grundlegende regulatorische und rechtliche Maßnahmen, schließen aber auch technische Aspekte mit ein.

Zur konzertierten Umsetzung zentraler Vorhaben wurde die Branchenvertretung „Swiss Alliance for Collaborative Mobility“(CHACOMO) eingerichtet. Als Koordinationsplattform bündelt und vertritt CHACOMO die Interessen der vielfältigen Stakeholder der schweizerischen Shared-Mobility-Landschaft. Darüber hinaus führt die Branchenvertretung ein umfassendes Monitoring des nationalen Shared-Mobility-Angebots durch. Die aufbereiteten Zahlen und Fakten zur Branche, Geschäftsmodellen und Nutzungszahlen stehen online zur Verfügung. 

Einen Rahmen für digitale Lösungen im Mobilitätsbereich – und somit auch im Shared Mobility Bereich – bietet die „Nationale Datenvernetzungsinfrastruktur Mobilität“ (NADIM). Diese soll eine technische Integration von Shared Mobility ins Mobilitätssystem ermöglichen. Hierbei wird auf den Pay-per-use-Ansatz verwiesen und Preisgestaltung und ihre Einflussfaktoren beschrieben. Offen bleibt, wie die tarifliche Integration technisch vonstattengehen soll.

Eine weitere Empfehlung im Digitalisierungsbereich ist eine Kooperation zwischen Anbieter:innen und Städten, um einen weitreichenden Datenaustausch zu gewährleisten. Für beide Seiten würden sich aus der Zusammenarbeit Vorteile ergeben; Für Städte resultiert aus der Zusammenarbeit eine größere Transparenz und breitere Datengrundlage für verkehrsplanerische Überlegungen. Anbieter:innen, auf der anderen Seite, können ihre Services effizienter gestalten und vertreiben.

 

Kooperationen stärken

Basierend auf den Ergebnissen der Leitprojekte ULTIMOB und DOMINO wird auch in Österreich weiterhin verstärkt an der Zugänglichkeit zu nachhaltigen Mobilitätsangeboten gearbeitet. Hierzu werden Kooperationen nationaler Anbieter:innen von Mobilitätsdiensten intensiviert, um Mobilitätsangebote zukünftig nutzer:innen- und klimafreundlicher zu machen.