iDriving Umfrage
© Huger / AustriaTech
AustriaTech AustriaTech auf Facebook AustriaTech auf Twitter AustriaTech auf LinkedIn AustriaTech auf Xing AustriaTech auf YouTube

Herausforderungen und Lösungen für den Verkehr der Zukunft

13.08.2025

Eine europaweite Befragung im Rahmen des Projekts iDriving zeigt: Von fehlenden Echtzeitdaten über Staus bis zu Wartungsdefiziten steht der Straßenverkehr vor großen Herausforderungen – doch innovative Ansätze bieten neue Chancen für Sicherheit, Effizienz und Akzeptanz. 
 

Die Mobilität in Europa steht vor tiefgreifenden Veränderungen – gleichzeitig aber auch vor großen Herausforderungen. Um diese besser zu verstehen, hat das von Horizon Europe geförderte Projekt iDriving von Jänner bis Februar 2025 eine europaweite Expert:innenumfrage durchgeführt. Befragt wurden 40 Entscheidungsträger:innen aus dem Verkehrssektor, darunter Vertreter:innen von Verkehrsbehörden, Verkehrsmanager:innen, politische Entscheidungsträger:innen, Verkehrsplaner:innen, Forscher:innen sowie Industrie- und Wartungsverantwortliche. 

Die Teilnehmenden stammen aus insgesamt acht Ländern: Griechenland, Rumänien, Slowenien, Österreich, Kroatien, Portugal, Polen und Belgien. Ziel der Befragung war es, unter anderem die derzeitigen Probleme im europäischen Straßenverkehr zu identifizieren – und Hinweise zu erhalten, wie diese gelöst werden könnten. 

Zentrale Herausforderungen 

Die Auswertung zeigt deutlich: Trotz vieler technischer Fortschritte gibt es nach wie vor eine Reihe struktureller und organisatorischer Hürden, die den Verkehrssektor in Europa belasten. Besonders hervorgehoben wurden folgende Punkte: 

  • Daten- und Monitoringlücken 
    Viele Fachleute kritisieren den Mangel an aktuellen und verlässlichen Echtzeitinformationen – etwa zu Verkehrsunfällen oder Beinaheunfällen. Häufig seien vorhandene Daten veraltet oder nicht ausreichend digitalisiert. Hinzu komme eine unzureichende technische Ausstattung, wie fehlende Sensoren oder Kameras. 
  • Verkehrsstaus & Unfälle 
    Anhaltende Staus und Verkehrsunfälle  belasten den Verkehrsfluss und die Sicherheit. Es brauche dringend bessere Werkzeuge und Technologien, um sowohl präventiv als auch im Krisenfall schneller reagieren zu können. 
  • Defizite bei Wartung & Modernisierung 
    In vielen Regionen werden notwendige Instandhaltungsarbeiten verspätet oder gar nicht durchgeführt. Reparaturen ziehen sich oft über lange Zeiträume hin. Selbst bei abgeschlossenen Modernisierungen fehlen manchmal entscheidende Details – etwa synchronisierte Ampelschaltungen, deren Fehlen den Verkehrsfluss und den Fahrkomfort beeinträchtigt. 
  • Kommunikation & öffentliche Wahrnehmung 
    Eine unzureichende Kommunikation mit Verkehrsteilnehmenden sowie ein Mangel an Verkehrserziehung führen in manchen Fällen zu negativer öffentlicher Wahrnehmung neuer Maßnahmen. Ein Beispiel aus der Umfrage: In mehreren Städten stieß die Einführung neuer Busspuren auf Widerstand, während gleichzeitig Probleme bei der Einhaltung von Fahrplänen bestehen. 
  • Organisatorische & regulatorische Barrieren 
    Gesetzliche, finanzielle und administrative Hürden erschweren Innovationen und Kooperationen. 

Chancen durch Innovationen 

Im Rahmen des Projekts iDriving arbeitet AustriaTech gemeinsam mit 16 Partner:innen aus ganz Europa daran, innovative Technologien zu entwickeln, die die Verkehrssicherheit erhöhen, den Verkehrsfluss optimieren und die Straßeninstandhaltung effizienter gestalten. Die Ergebnisse der Expert:innenumfrage fließen direkt in die Entwicklung neuer Lösungen ein, die diese Herausforderungen adressieren sollen. 

Die vollständigen Umfrageergebnisse sind im Deliverable D2.2 verfügbar.

Daneben sehen viele Befragte im Einsatz von Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) großes Potenzial. Diese Technologien ermöglichen den Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen und der Straßeninfrastruktur in Echtzeit – etwa zu Staus, Gefahrenstellen oder Baustellen. Dadurch könnten Verkehrsteilnehmende künftig aktueller und verlässlicher informiert werden. 

AustriaTech treibt dieses Thema in zahlreichen europäischen Projekten voran und arbeitet daran, C-ITS-Anwendungen in der Praxis zu etablieren. Eine Übersicht der laufenden Projekte ist hier zu finden.
 

Diese Studie wurde von der Europäischen Union im Rahmen der Fördervereinbarung Nr. 101147004 (Intelligente und digitale Straßeninfrastruktur für Fahrzeuge mit integrierten Technologien der nächsten Generation – iDriving-Projekt) finanziert. Die darin geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der Europäischen Union oder der CINEA wider. Weder die Europäische Union noch die Förderbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.

Kontakt

Jasmina Turkovic
Team "Automated Mobility"

Bernhard Monschiebl
Team "Digital Mobility"

Helena Korndörfer
Team "Digital Mobility"

Aggelos Soteropoulos
Team "Automated Mobility"