FAME-Projekt Abschluss
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FAME-Projekt erfolgreich abgeschlossen

Wegbereiter für koordiniertes automatisiertes Fahren in Europa

16.07.2025

Nach drei Jahren intensiver Zusammenarbeit ist das europäische Forschungsprojekt FAME – Framework for coordination of Automated Mobility in Europe – im Juni 2025 erfolgreich abgeschlossen worden.

Ziel von FAME ist, harmonisierte Strukturen, Bewertungsmethoden und digitale Werkzeuge zu entwickeln, die Behörden, Forschungseinrichtungen und Industrie bei der Erprobung und Bewertung vernetzter und automatisierter Mobilität (CCAM) europaweit unterstützen. Die Projektergebnisse schaffen die Grundlage für eine koordinierte Weiterentwicklung von CCAM und fließen bereits in Folgeprojekte, politische Prozesse und nationale Umsetzungen ein.

 

Politische Empfehlungen und Praxisrelevanz


Neben den technischen Grundlagen veröffentlichte FAME auch Politikempfehlungen für die harmonisierte Gestaltung künftiger rechtlicher Rahmenbedingungen – insbesondere für Testfahrten automatisierter Fahrzeuge im öffentlichen Raum. Diese Empfehlungen dienen als Leitlinie und bieten einen umfassenden und dennoch flexiblen Ansatz zur Unterstützung von nationalen und lokalen Behörden, technischen Diensten, OEMs und F&E-Zentren bei der Verwaltung und Bewertung von Testanträgen. Die Erarbeitung erfolgte in enger Abstimmung mit der europäischen CCAM-Partnerschaft und das Ergebnis stößt bereits in mehreren Mitgliedstaaten auf Interesse.

Die Basis für die Ausarbeitung dieser Empfehlungen, ist die Analyse der Testverfahren und administrativen Rahmenbedingungen für das Testen automatisierter Fahrzeuge auf Straßen mit öffentlichem Verkehr in Europa. AustriaTech war federführend für diese verantwortlich. Der daraus resultierte Bericht bietet einen umfassenden Überblick über Gemeinsamkeiten und auch die unterschiedlichen Ansätze sowie Besonderheiten der rechtlichen Regelungen für das Testen automatisierten Fahrens in 30 europäischen Ländern (die 27 EU-Mitgliedstaaten und Norwegen, die Schweiz sowie das Vereinigte Königreich).

Ein weiteres Ergebnis aus dem FAME-Projekt, bei dem AustriaTech mitgewirkt hat, sind zwei Policy Briefs mit Fokus auf die aktuellen rechtlichen Entwicklungen im CCAM-Bereich. Ein Policy Brief thematisierte, wie CCAM dazu beitragen kann, Klimaneutralität in der EU bis 2050 zu erreichen. Der zweite Policy Brief thematisierte das Empowerment von Städten, um das Deployment von CCAM anzuführen.

Einheitliche Methodik für ganz Europa

Ein zentrales Ergebnis ist das EU Common Evaluation Methodology (EU-CEM) Handbuch, das einheitliche Bewertungsansätze für CCAM bereitstellt. Diese Methodik erlaubt es, direkte und indirekte Effekte automatisierter Mobilität nachvollziehbar und vergleichbar zu erfassen.

Zusätzlich entstand ein erster Prototyp eines Testdatenraums (CCAM Test Data Space), der sichere und vertrauensvolle Datennutzung zwischen verschiedenen Akteuren ermöglichen soll – ein Schlüssel zur künftigen Skalierbarkeit von Pilotprojekten und Use Cases.

Mit dem Taxonomy Tool wurde außerdem ein einheitliches, frei zugängliches Vokabular mit über 400 Begriffen geschaffen, das die Kommunikation und Dokumentation von CCAM-Vorhaben über Ländergrenzen hinweg erleichtert.

Wissen für die Zukunft

Die im Rahmen von FAME entwickelten Strukturen, Methoden und Werkzeuge wirken weit über das Projektende hinaus. Sie fließen in laufende und künftige europäische Initiativen ein – etwa in die EU-Knowledge Base on CCAM, in politische Prozesse auf EU-Ebene, in nationale Weiterentwicklungen sowie in Ausschreibungen im Rahmen von Horizon Europe. Damit leistet FAME einen nachhaltigen Beitrag zur langfristigen Koordinierung von Forschung, Testaktivitäten und Bewertung im Bereich automatisierter Mobilität.

 

Nächster Schritt: Umsetzung und Weiterentwicklung mit CCAMbassador

CCAMbassador baut als Folgeprojekt direkt auf den Ergebnissen von FAME auf und verfolgt das Ziel, deren Nutzung in der Praxis weiter voranzutreiben. Dazu zählt unter anderem, die politischen Empfehlungen aus FAME auf nationaler Ebene anwendbar zu machen, das EU-CEM Handbook an spezifische nationale Anforderungen anzupassen und den Wissenstransfer innerhalb der CCAM-Community zu stärken. Die enge Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur in Österreich spielt dabei eine zentrale Rolle, um Rahmenbedingungen gezielt weiterzuentwickeln.


AustriaTech hat bereits erste Schritte unternommen, um die EU-CEM auch national zu etablieren – und unterstützt so die Anschlussfähigkeit europäischer Methoden und Prozesse im österreichischen Kontext. Damit wird nicht nur die Relevanz der FAME-Ergebnisse unterstrichen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur weiteren Systematisierung und Skalierung von CCAM-Testvorhaben in Europa geleistet.